Expertenmeinung

So helfen Führungskräfte im mittleren Management ihren Teams dabei, die geschäftlichen Misserfolge von heute in die Erfolge von morgen zu verwandeln

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Fehlschläge sind ein unvermeidbarer Teil des Lebens – auch im Geschäftsleben. Fehler sind zwar bedauerlich, oft aber notwendig, um es in Zukunft richtig zu machen.

Angst vor dem Versagen (und den daraus resultierenden Konsequenzen) ist paradoxerweise einer der Hauptgründe, weshalb wir nicht aus Rückschlägen lernen. Stattdessen vertuschen viele Menschen ihre Fehler lieber oder versuchen, eine Niederlage möglichst schnell zu vergessen. Schuldzuweisungen und Vorwürfe verschlimmern das Ganze: Es entsteht Misstrauen, die Motivation schwindet, Innovationen und kreatives Denken werden erstickt.

Dieser Artikel erläutert, wie wichtig es ist, dass Ihre Frontline-Manager Fehler als Chance für kontinuierliches Lernen verstehen, und zeigt, wie sie in ihren Teams Verantwortung und Innovation kultivieren können.

Fehlschläge können Innovation und Wachstum beleben

Sind Ursache und Kontext von Misserfolgen im Team bekannt, lassen sich unnötige Schuldzuweisungen vermeiden. Stattdessen kann aus der Erfahrung gelernt werden. Werden Mitarbeitende und Projekte nicht den Erwartungen oder Zielsetzungen gerecht, sollten Führungskräfte eine Strategie zur Hand haben, um dem Vorfall und seinen Ursachen auf den Grund zu gehen, damit die Sache in Zukunft besser gemacht wird und sich Fehler nicht wiederholen. Dabei lassen sich neue Effizienzen aufdecken. Davon profitieren wiederum Wachstum und Innovation: Die Prozesse werden zunehmend verfeinert und besser durchdacht.

Rückschläge offenbaren auch die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens. So erhalten Sie ein Bild davon, wo Sie noch nachbessern können und wo Sie bereits gut aufgestellt sind. Jeder geschäftliche Fehlschlag ist gleichzeitig eine Chance zu lernen und zu wachsen. Darum sollten Sie Fehler als notwendigen Schritt auf dem Weg zum Erfolg ansehen. Natürlich heißt das nicht, dass Ihre Führungskräfte Misserfolge bejubeln sollten, sondern dass sie ihre Teammitglieder entsprechend vorbereiten. Vor allem sollten Sie Ihre Manager dabei unterstützen, aus Fehlern zu lernen und Lehren zu ziehen, neue Best Practices aufzustellen und laufend nach Verbesserungen zu streben.

Kultur der angstfreien Verantwortung

Sie können Ihren Führungskräften dabei helfen, eine Kultur zu schaffen, in der die aus Hindernissen oder Schwierigkeiten gezogenen Lehren aufgegriffen werden. Die meisten Top-Manager glauben, dass schlechte Ergebnisse zwangsläufig Schuldzuweisungen oder womöglich ernstere Konsequenzen nach sich ziehen müssen. Aber nicht alle Fehlschläge haben derart starke Reaktionen verdient. Tatsächlich sollten Führungskräfte auf neue Herausforderungen nicht mit Angst und Zurückhaltung reagieren, sondern vielmehr ihr Team dazu ermutigen, mit Enthusiasmus, Neugier, Selbstvertrauen und Verantwortung an Projekte heranzugehen.

Nach jedem Fehlschlag sollte die Frage nicht lauten „Wer war’s,“ sondern „Was ist passiert?“. Andernfalls könnte es vorkommen, dass Teammitglieder ihre Kollegen anschwärzen, um sich selbst der Verantwortung zu entziehen. Die Folgen: gegenseitiges Misstrauen, ein nicht funktionierendes Team und keine Zusammenarbeit.

Haben Manager einmal akzeptiert, dass Fehler unvermeidbar, aber nicht unbedingt schlecht sind, können sie Kollegen darauf vorbereiten, konstruktiv mit Rückschlägen umzugehen und aus ihnen zu lernen. So lassen sich ihre Bemühungen beim nächsten Mal gezielt verbessern. Ziel sollte es sein, Fortschritte zu machen, indem jedes Mal dazugelernt wird.

Projekte, die ihr Ziel verfehlen? So bereiten Führungskräfte ihre Teams vor

Diese Kompetenzen sollten Führungskräfte in ihren Teams fördern

Sie können Ihre Lernstrategie um konkrete Soft Skills erweitern, die es Ihren Führungskräften erleichtern, Fehler zu verstehen, zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen. Beispielsweise ist die Fähigkeit, konstruktives Feedback zu geben und anzunehmen, von entscheidender Bedeutung, denn ohne einen offenen und ehrlichen Austausch von Anregungen ist kein Vorankommen möglich und wird nichts dazugelernt. Ebenso wichtig ist aktives Zuhören, also die Fähigkeit, Kollegen aufmerksam zuzuhören, zu verstehen, worauf sie hinauswollen, das Gesagte eingehend zu reflektieren und diese Information für später gedanklich abzuspeichern. Dies ist eine maßgebliche Fähigkeit, um den Erfolg eines Projekts zu sichern, aber auch, um nachzuvollziehen, wie es zu Fehlern kommen kann und wie sich diese beheben lassen.

Ferner fällt es Teammitgliedern durch emotionale Intelligenz und Resilienz leichter, gerechtfertigte Kritik zu akzeptieren. Ein wesentlicher Punkt, um nach einem Fehlschlag weiterzumachen. Aufgeschlossenheit und kreatives Denken schließlich ermöglichen es Führungskräften, anhand der aus Rückschlägen gezogenen Lehren neue und innovative Lösungen und Praktiken zu erarbeiten. Diese Soft Skills können und sollten in allen Beschäftigten gefördert werden, besonders wichtig sind sie jedoch, wenn es darum geht, Unternehmensfehler zu analysieren und darauf zu reagieren.

Nicht jedes Projekt oder jede Einführung wird zum durchschlagenden Erfolg. Fehler anzuerkennen und daraus zu lernen, erfordert fähige Führungskräfte im mittleren Management, die sich nicht scheuen, Neues auszuprobieren und kalkulierte Risiken einzugehen. Manager sollten sich eine Strategie zurechtlegen, wie sie Fehlschläge untersuchen und ihrem Team die Angst davor nehmen. Tragen Sie dazu bei und bieten Sie Ihren Beschäftigten Schulungen zu solchen Soft Skills an, mit denen sie Rückschläge sowohl emotional als auch pragmatisch leichter verarbeiten können. Unternehmen, die wissen, wie man aus Fehlern lernt und Fehler zum Vorteil nutzt, gehören zu den Erfolgreichsten.

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